Zu Gast im Geisterhof
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Autor dieser Szene: Volker Pietsch

Zu spät

Heftiges Klopfen an die Tür

Eireen: (in höchster Aufregung) Tom! Tom, steh' auf! Nun komm schon, Tom!

Die Tür wird geöffnet.

Tom: (erschrocken) Was? Was ist los?
Eireen: Na, du kannst fragen! Wir haben verschlafen!
Tom: (seufzt zwischen Erleichterung und Enttäuschung) Mußt du mich deswegen so erschreck- Ich meine, mußt du mich deswegen so aus dem Schlaf trommeln?
Eireen: Na hör mal, wir verpassen noch die letzte Schloßführung! Wir sind immerhin beruflich hier und nicht ... Sag' mal, was hast du denn mit deinem Bett gemacht?
Tom: Mein Bett? Ach was!
Eireen: Du hast es in die Mitte des Zimmers gerückt?
Tom: Jaah. Na ja, ich, ich ... Bei mir sind Schimmelpilze an der Wand. Da hab' ich ...
Eireen: Schimmelpilze im Hirn, mein Liebster. Du hattest Angst! Du hattest Angst vor ... (bricht in Lachen aus) ... vor den Leuten in den Wänden! Huhhhh!
Tom: Es ist spät! Ich dachte, wir wollen noch zum Schloß!
Eireen: Tom hat sich in die Hose gemacht, Tom hat sich in die Hose gemacht, nah-na-nah-na-nah-na!
Tom: Wenn du nicht gleich damit aufhörst, mauer' ich dich eigenhändig in die Wand ein!
Eireen: Aber, Tom, wenn du nur was gesagt hättest, wäre ich zu dir gekommen und hätte Händchen gehalten!
Tom: Darauf komm' ich noch zurück. Jetzt halt die Klappe, da kommt der Wirt!

Schritte

Wirt: Nun, haben Sie gut geschlafen?
Eireen: Tja, ich schon, aber wissen Sie, Tom hatte da Probleme mit Schimmelpilzen ...
Tom: Wir haben hervor-rag-end-ge-schlaf-en! Sagen Sie mal, was ist eigentlich mit Herrn Akkermann? Ist er schon wach?
Wirt: Herr Akkermann ... tja ... Als ich ihm heute morgen das Frühstück brachte, hatte sich sein Zustand nicht gebessert. Also habe ich den Arzt gerufen und der hat den psychiatrischen Notdienst verständigt.
Eireen: Dann wurde er eingewiesen?
Wirt: Nun, er ist in der Heilanstalt in Brandau zur Beobachtung.
Eireen: Ach, du lieber Himmel! Wir haben gar nichts mitgekriegt.
Wirt: Das freut mich. Wenigstens konnte ich das Problem lösen, ohne ihre Morgenruhe zu beeinträchtigen. Beziehungsweise Mittagsruhe.
Tom: Mittags ...
Eireen: Ja, wir müssen unbedingt los!
Wirt: Wollen Sie nichts mehr essen?
Tom: Och ja, wenn -
Eireen: Keine Zeit. Wir kommen sonst nicht mehr zum Schloß. Bis später.
Wirt: Oh, der Fahrstuhl funktioniert noch nicht! Ich bin durch die Aufregung nicht dazu gekommen, mich darum zu kümmern.

Musik

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