Schriftzug

Alle W-Einträge
 
Das Duell mit dem Vampir (6) Wolfsmensch
 
Sprecher "Carlo Masur" (?)
Markante Textbeiträge [...]
Zur Person Werwolfsblut ist ein ganz besondrer Saft. Es ist nämlich ein derart wirksames Sonnenschutzmittel, daß es selbst Vampire nach nur einmaligem Gebrauch für immer vor der UV-Strahlung schützt. Das weiß auch die spanische Vampirin Alvarez: Ihres düsteren Halbtagsdaseins überdrüssig, befreit sie deshalb kurzentschlossen einen in einem Parador eingemauerten Wolfsmenschen, "um sein Blut zu trinken". Ein gewagtes Spiel, denn "wild und ungebärdig" macht der Werwolf sofort Jagd auf Señorita Alvarez.
In der Folge erweist sich der Wolfsmensch als ausgesprochen rätselhafte Gestalt. Wer ist er? Der Doktor, Hausarzt im Parador und Hobby-Okkultist, versucht eine Antwort: "Es heißt, daß vor einigen hundert Jahren ein Gefangener von Angola nach Spanien gebracht und hier bei lebendigem Leibe eingemauert worden ist. Dieser Mensch soll ein Werwolf gewesen sein, der in Afrika Angst und Schrecken unter den Eingeborenen verbreitet hat." Aha. Und wie und weshalb wird man zum Werwolf? Lauschen wir weiter dem Doktor: "In ihren Adern fließt das Elixier des Bösen. Es stammt aus den Urwäldern von Angola, wo es einen kleinen See geben soll, der von einem Magier verhext wurde. Wer aus diesem See trinkt, wird zum Werwolf."
Was selbst der Doktor nicht weiß (und Señorita Alvarez nicht wissen konnte): Der Wolfsmensch ist auch ein geschulter und bestens vorbereiteter Vampirjäger. Mit Hammer und Keil folgt er der Señorita in den Parador, in den sie auf ihrer Flucht von den Fawleys mitgenommen wurde. Zunächst pfählt er ihre dort schon hausende untote Doppelgängerin, dann macht er sich jaulend auf die Suche nach dem Original. Leider hat er seine Rechnung ohne Tom und Eireen gemacht, die - offensichtlich mit doppeltem "Kurzschluß im Gehirn", wie Helen Traker sagen würde - sein gutes Werk stets sabotieren, weil sie selbst die einfachsten Zusammenhänge nicht erkennen (als ob sie nie am Loch Ness und in Transsylvanien gewesen wären). Erst bringen sie Señorita Alvarezin den Parador; als der Wolfsmensch sie dort aufgespürt hat und schon den Hammer schwingt, ruft Tom der Señorita zu, daß sie den Werwolf durch Kitzeln vertreiben kann (die dämlichste Idee der ganzen Folge). Zuletzt ist es ausgerechnet Tom, der die tödliche Silberkugel auf den Wolfsmenschen abfeuert. Jetzt brauchen Señorita Alvarez und der inzwischen vampirische Doktor nur noch einen Strohhalm.
Daß die Fawleys am nächsten Morgen von den beiden Vampiren in den Untod geschickt werden, sind sie - so bitter es ist - unterm Strich selbst schuld. Der Wolfsmensch, das erste Halbwesen, das Gutes tun wollte, wird so fast zur tragischen Figur, ist es doch sein Blut, das die Herrschaft der Vampire erst möglich macht. Wenigstens er selbst ist erlöst: Sterbend verwandelt er sich in einen jungen Mann. Ein Ende voller Mysterien: Wie hat er sich nur all die Jahrhunderte über so gut halten können? Warum betätigte er sich als Vampirjäger? Und wer verbirgt sich hinter dem Sprecherpseudonym Carlo Masur? - "Das wird sein Geheimnis bleiben." (dl)
 
 
 

 

Eine Mail an mich?

Du willst einen Beitrag für den Almanach verfassen?


 

© Die Gruselseiten (02. Juli 2002)