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Der Angriff der Horrorameisen (5) Marlow, Harry
 
Sprecher Günther Flesch
Markante Textbeiträge "Also gut, ich bin zu empfindlich ..."
"Irgend etwas hat dieses Haus zerfetzt - diesen Mann und die Frau getötet."
"Sie ist nicht meine Frau. Sie ist meine Schwester."
"Sheriff, da draußen lauert eine tödliche Gefahr - für uns alle. Es ist Ihre verdammte Pflicht, unsere Warnung ernstzunehmen!"
Zur Person Harry Marlow ist nicht gerade ein schillernder Held. Wie so viele Protagonisten der Gruselserie ist auch er "von der Zeitung", doch er arbeitet nicht als Reporter, sondern als Anzeigenfachmann. Er ist ein unauffälliger, farbloser Mann mittleren Alters, der seine Freizeit vor allem mit seiner Schwester Joanne verbringt. Niemand weiß, warum. Denn Joanne kann nicht einen Satz sagen, in dem sie Harry nicht beschimpft, kritisiert und herumkommandiert. Gegen diese Harpyie hat der eher gutmütige Harry keine Chance, und seine vereinzelten Widersprüche wirken von Anfang an resigniert - er weiß ja, daß sie ihm nicht zuhört, und ihm fehlt auch die Schlagfertigkeit eines Tom Fawley, der Joanne mit zwei, drei sarkastischen Bemerkungen zum Schweigen gebracht hätte.
Über sich selbst hinauswachsen kann Harry erst, nachdem Joanne nach einem ersten Blickkontakt mit einer Riesenameise vorübergehend traumatisiert ist und verstummt. Nun kann er sich emanzipieren, und an der Seite der toughen Doris Barn rettet ausgerechnet er die Welt - zunächst einmal immerhin Dustville - vor einer Katastrophe. Zusammen mit Doris entdeckt er die Horrorameisen, und als selbst die resolute Ärztin nur noch fliehen will, bewahrt er einen kühlen Kopf: Er nimmt die seltsamen Geräusche der Ameisen mit dem Tonbandgerät auf, um die Monster nur wenig später mit dem verlangsamten Abspielen der Aufnahme in ihren Bau zu treiben, wo sie dann von den verbliebenen Dustviller Ordnungskräften ausgeräuchert werden. Darauf muß man erst einmal kommen! Selbst Joanne ist vorübergehend beeindruckt ("Harry! Mein Harry!"). Am Ende ist der sympathische Jedermann der Held des Tages, und selbst den obligatorischen Schlußlacher hat er auf seiner Seite. Hoffen wir, daß er die Zeit genießt und noch ausgiebig mit Doris flirtet, denn schon morgen wird ihn der Alltag wieder einholen, sowahr es Joanne Marlow gibt ... (dl)
 
 
 

 

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© Die Gruselseiten (08. März 2002)