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Der Pakt mit dem Teufel (11) Krohn, Angela
 
Sprecher Marion Martienzen
Markante Textbeiträge "Ha! Kurt! Ein Bär!"
"Nein! Ich will nicht still sein! Ich will schreien! Haaaaahaaaaaaaaa!"
"Ich will nicht mehr leben! Ich ertrage das nicht! Ich kann nicht mehr - und ich will nicht mehr!"
Zur Person Diese Reise hat sich Angela Krohn sicherlich anders vorgestellt, als ihr Ehemann Kurt ihr eröffnete, sie beide würden seinen Freund und Boß Paul Wille und dessen Frau Elke nach Spittal in Österreich begleiten. Nachdem ihr Bus im Schnee steckengeblieben ist, steigen die zwei Ehepaare in den Pferdeschlitten des zwielichtigen Schergen-Toni um, der sie nach Schloß Moosham bringt. Schon auf der Fahrt fällt Angela durch eine starke Überreiztheit auf (kein Wunder nach einer nächtlichen Bustour mit dem Schmalspurdiktator Paul), was aber zugleich ihre Sinne schärft: Als erste hört sie die vermeintlichen Wölfe, und auf dem Schloß angekommen, erschrickt sie vor einem ausgestopften Bären; ob dessen Bewegung nun Einbildung war oder nicht - Angela spürt sofort, daß die ganze Sache so oberfaul ist wie der Schwefelgestank des Teufels, mit dem Toni im Bund ist.
Angelas Ängste bewahrheiten sich schnell: Als ihre beiden Göttergatten nach dem verschwundenen Toni suchen und sich dabei in postpubertären Konkurrenzkämpfen verzetteln (O-Ton Paul: "Vergiß nicht, daß du mein Angestellter bist. Ich erwarte mehr Respekt!"), erleben Elke und Angela in der Jägerstube den ersten Akt des teuflischen Kasperletheaters, das Toni inszeniert, um an drei Seelen zu kommen: Zunächst verwandelt sich der Jagertee in Blut, dann schreitet Toni unsichtbar umher und legt noch ein Skelett aus, über das die Frauen fast stolpern.
Während Kurt, Paul und Elke ziemlich beherrscht bleiben, wird Angela psychsich immer labiler. Angesichts ihrer zunehmenden Hysterie ist es nur konsequent, daß sie am anfälligsten für Tonis Höllenspuk ist. So isoliert sie sich immer mehr, und während die anderen noch im Bilderzimmer über die Hintergründe der seltsamen Erscheinungen auf Schloß Moosham fachsimpeln, löst sie sich unbemerkt und nahezu willenlos ("Irgendetwas hat mich gezwungen.") von der Gruppe und liebäugelt damit, sich aus einem Fenster zu stürzen: Mit ihrem Selbstmord hätte Toni - nach der in der Gruselserie geltenden römisch-katholischen Lehre - die erste Seele im Sack. Doch auch Kurt kennt die Spielregeln: Mit zwei Säbeln formt er ein Kreuz, bannt den Schergen-Toni und rettet so seine Frau. In der Schloßkapelle überstehen die vier den Rest der Nacht, und Toni fährt seelenlos zur Hölle. Mit dieser Kombination aus Folge 8 (Kapelle) und Folge 10 (Kreuze aus beliebigen Gegenständen) hatte H.G. Francis die Wunderwaffe "Kreuz" endgültig ausgereizt. In den späteren Folgen kam es nicht mehr zum Einsatz.
Am nächsten Morgen werden die Willes und die Krohns von dem Busfahrer aufgesammelt. Der buchstäblichen Höllenfahrt ist Angela mit Ach und Krach entkommen, doch ihre Rückkehr in den Ehealltag mit dem egozentrischen und schlagkräftigen Kurt ("Eine hysterische Frau bringt man nur mit einer Ohrfeige zur Vernunft.") ist auch nichts, worum frau sie beneiden wird ... (dl)
 
 
 

 

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© Die Gruselseiten (13. Mai 2002)