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Gräfin Dracula, Tochter des Bösen (8) Hai
 
Markante Textbeiträge "Sehen Sie. Das Wasser färbt sich rot ... Da!"
"Ich begreife das alles nicht. Ich habe noch nie gehört, das ein Hai direkt bis an die Küste gekommen ist."
"Unsinn, Julia. Das ist etwas anderes. Ich muss es fotografieren."
Zum Tier Der Hai, den Kinogängern Anfang der 1980er Jahre noch zu gut aus Spielbergs fischigem Schocker und dessen Fortsetzungen bekannt, diente H.G. Franciskowsky nur am Rande als maritimer Handlanger der Gräfin Dracula sowie als Inspiration für die Anfangsszene in "Ungeheuer aus der Tiefe". Eine direkte verbale Referenz zum Filmvorbild findet sich in dem (Ende der 1970er Jahre entstandenen) Hörspiel "Nessie, das Ungeheuer von Loch Ness", als beim Fund einer verstümmelten Wasserleiche (ein Fischer) Erinnerungen an ähnliche Filmszenen geweckt werden.
Der Kurzauftritt des Hais in "Gräfin Dracula, Tochter des Bösen" verblaßt ein wenig neben den weitaus bedrohlicher inszenierten Attacken der Möwen, die ebenfalls wie Wölfe und anderes Getier im Bann von Blutsaugern als Wächter und Mordwerkzeuge instrumentalisiert und gesteuert werden können - ganz dem klassischen Stoker'schen (aber aufs Wesentliche reduzierten) Vampirbild entsprechend. Der Fisch - so läßt es die vage Backgroundstory zur Gräfin vermuten - dient der Tochter Draculas als Vollstrecker, da er den Wahnsinnigen, vermutlich ein Mitglied der Strandräuberbande, die ihren Kahn zum Kentern gebracht hat, verspeist.
Das durch radioaktive Abfälle im Meer entstandene Ungeheuer trägt neben ausgeprägten Kraken- und Schneckenanteilen wenigstens auch eine anständige Portion Haifisch mit sich herum. Seine Angriffe zu Wasser und der Fund eines großen Zahns in den Holzplanken eines zertrümmerten Bootes lassen vermuten, daß sich Franciskowsky mehr als einen Teil der "Weiße Hai"-Saga zu Gemüte geführt hat. Ohne wie beim "Weltraummonster" unverschämt im Kino ("Alien") zu klauen, gelang ihm bei den Fischbezügen eher ein der Atmosphäre förderliches Zitat, das zur Entstehungszeit der Hörspiele auch problemlos gezündet haben dürfte - auch wenn die zwölfjährigen HörerInnen der Zielgruppe anno 1981 eigentlich noch ein paar Jährchen zu jung für die Fischfilme gewesen sein dürften - zumindest in den Augen der FSK. Na, andererseits dürften die Steppkes beim Lesen von "Die drei ???: Feuerteufel" nach dem Willen der Pädagogen auch keinen blassen Schimmer haben, wie die Killer-Maske in "Scream" aussieht, oder wer Freddy Krueger ist. Jede Zeit hat ihre Schock-Ikonen ... (md)
 
 
 

 

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© Die Gruselseiten (19. August 2005)