Schriftzug

Alle G-Einträge
 
Frankensteins Sohn im Monster-Labor (1) Giralda, Dr.
 
Sprecher Rolf Mamero
Markante Textbeiträge "Ahhh, meine lieben Gäste!"
"Bitte, entschuldigen Sie mich noch einmal. Ich bin sofort zurück."
"Vom Gewitter haben Sie nichts gehört?"
"Ach so, jetzt verstehe ich! Nein nein, das war kein Mensch. Das war eine Maschine, ein elektronisches Gerät, das falsch ausgesteuert war ... (schmunzelt mal wieder)"
"Deshalb befahl er mir -"
"Das macht ihm nichts aus. Er bleibt ja hier auf der Burg. Niemand wird ihn sehen - nur Horr, ich und Sie ... "
Zur Person Doktor Giralda ist ein Weißkittel, der viele Fragen und Widersprüche aufwirft: Zunächst mal ist er davon überzeugt, daß das klassische Yellow Press-Blättchen "Daily Mirror" die besten Artikel über medizinische Neuentwicklungen veröffentlicht ... Hmmm, war dies das Resultat der Fawley-Streichorgie, welcher nicht nur die Namen des Heldenpaares, sondern auch der "Telegraph" zum Opfer fiel? Oder ist es womöglich nur eine Höflichkeitsfloskel gegenüber dem naiven, aus Maggie und Bob Brown bestehenden Reporterpärchen, das für dieses Käseblatt eine Reise zu Giraldas düsterer Burg ... äh, Düsternbrunn auf sich genommen hat, um exklusiv über seine noch geheime neue chirurgische Meisterleistung berichten zu können (die reißererischen Überschriften, die dabei herausgekommen wären, möge sich jeder in seiner Imagination selbst zusammenpuzzlen ... oder wie stellt ihr euch eine BILD-Schlagzeile zur Gehirntransplantation vor? Eben!). Alles Lug und Trug, denn schließlich liegt er an der Leine von Dr. Frank(enstein Jr.), der vor dem Körper-wechsel-dich mit dem gutgebauten Señor Alvarez noch einmal einen Blick auf die von ihm angehimmelte Boulevardjournalistin Miss Maggie Brown werfen möchte, die er auf einem medizinischen Kongreß (so so) kennen und anschmachten gelernt hat.
Doktor Giralda als "frontman" hat nun die undankbare Aufgabe, den anwesenden Gästen gegenüber nicht durchscheinen zu lassen, daß eigentlich sein "Patient" der Burgherr ist ... und das macht er leidlich gut, auch wenn er ein lausiger Gastgeber ist und beim Frühstück jibbelig zwischen Telefon und unbekanntem Ziel (vielleicht dem Monsterlabor des Titels) hin und herspringt. Klasse ist auch seine Fähigkeit bei Verdächtigungen und unbequemen Fragen in Bezug auf die Schreie zu Versuchszwecken irgendwo im Gemäuer gebeutelter Menschen eine passende Ausrede, strahlend wie ein Honigkuchenpferd, flockig über die Lippen bringen zu können. Inwieweit man nun den Forscher Giralda von der Marionette Frankensteins trennen kann (also bezüglich seines kreativen Inputs in den Brain-Switch sozusagen), vermag der Lauf der Handlung dank zig loser Stränge und überschaubarer Laufzeit nicht befriedigend zu klären ... so einnehmend sein freundliches Wesen auf den ersten Blick auch ist - man ahnt, der gute Doc hat's faustdick hinter den Ohren und dürfte mit Frank mehr als einmal im wissenschaftlich verwerflichen Gekröse rumgemanscht haben ...
Geradezu mysteriös ist sein Verschwinden gen Kassettenende: Dies ist nicht unähnlich dem Schicksal seines Forscherkollegen "Dr. Stein" (au weia!) - aber bei letzterem wundert sich zumindest noch Tom Fawley, einsam im Schloß Mordabrunn verweilend, was nun Sache ist, während Giralda am nächsten Morgen einfach weg ist ... und keiner, noch nicht einmal Horr, vermißt ihn!
Wurde Dr. Giralda etwa von seinem "Mentor" Frank umgebracht, nachdem dieser ihm zuvor schon das Bein gebrochen hatte? Unwahrscheinlich, denn der stürmt wie von einer Tarantel gestochen hinter Bob und Maggie her und dürfte deshalb kaum die Zeit für die endgültige Jenseitigung des zuvor absolut loyalen Docs gehabt haben. Undank ist der Welt Lohn, und Dr. Giralda kann ein Lied davon singen ... (md)
 
 
 

 

Eine Mail an mich?

Du willst einen Beitrag für den Almanach verfassen?


 

© Die Gruselseiten (29. Mai 2001)